Mit sicheren Fenstern und Türen bleibt es oft beim versuchten Einbruch

Foto: VFF Wie groß die Gefahr ist, Opfer eines Einbruches zu werden, belegt die polizeiliche Kriminalstatistik: Allein 2011 gab es 132.595 Einbrüche in Häuser und Wohnungen, 55.877 davon am helllichten Tag.

Häufig haben Einbrecher leichtes Spiel. Veraltete Fenster und Balkon- oder Terrassentüren lassen sich mit einfachem Werkzeug öffnen, da sie nur unzureichend gesichert sind.

„Wer das Thema Prävention ernst nimmt und sichere Fenster und Türen einbaut, macht Verbrechern das Leben schwer. Dass man sich effektiv vor Einbrüchen schützen kann, beweisen die Fälle, in denen der Einbruch im Versuchsstadium stecken blieb – das waren 2011 immerhin 38,5 Prozent aller erfassten Fälle“, sagt der Geschäftsführer des Verbandes Fenster + Fassade (VFF), Ulrich Tschorn.

Die Gefahr lauert überall am Haus: Ist die Haustür schlecht einsehbar oder liegt die leicht aufzuhebelnde und oft mit einfachsten Beschlägen und Schließeinrichtungen ausgestattete Balkon- oder Terrassentür von der Hecke oder einem Sichtschutzzaun verdeckt, wirkt das auf Einbrecher wie eine persönliche Einladung.

„Einen hundertprozentigen Schutz vor Wohnungsaufbrüchen gibt es nicht. Aber die Gefahr, Opfer einer solchen Tat zu werden, lässt sich mit Einbruch hemmenden Fenstern und Türen erheblich reduzieren“, so Tschorn.

Sicherheit mit stabilen und hochwertigen Fenstern

Das beste Fenster nützt gegen Einbrecher wenig, wenn es keinen stabilen Fenster-flügel und keinen belastbaren Fensterrahmen besitzt. „Dazu kommen die passende Befestigung der Scheibe im Flügel, widerstandsfähige Beschläge und Schließeinrichtungen sowie die korrekte Montage des Fensters im Mauerwerk“, erklärt Tschorn.

Einen guten Schutz vor Aufhebelversuchen bieten Pilzkopfzapfen. Diese sind rund um den Fensterflügel angeordnet und verkrallen sich beim Verschließen dank ihrer pilzartigen Form mit stabilen Schließblechen, die mit dem Rahmen verschraubt sind. Zusätzlich bietet sich bei entsprechender Gefährdungslage der Einsatz von Einbruch hemmenden Verglasungen an. Eingebaut werden sollten dann Fenster und Fenstertüren, die mindestens die Klasse RC 2 (ehem. WK 2) aufweisen. Solche Fenster besitzen angriffhemmendes Glas, das nur schwer zu durchdringen ist.

Ein drehgehemmter Griff mit Aufbohrschutz rundet die Sicherheitsmechanik ab. Noch wirkungsvoller ist die Verknüpfung der Fenster und Türen mit einer modernen Alarmanlage. Sie meldet sofort, wenn jemand versucht, ein Fenster aufzuhebeln oder einzuschlagen und auch versehentlich offen gelassene Fenster bleiben dank der Sensoren nicht unentdeckt.

Türen müssen ebenfalls standhalten können

Foto: VFFÄhnliche Probleme wie bei alten Fenstern gibt es auch bei alten Haus- oder Terras-sentüren – sie bieten Einbrechern nur sehr wenig Widerstand und sind leicht zu öffnen. Moderne Türen mit einbruchhemmenden Eigenschaften warten hingegen mit stabilen Materialien, aufbohrsicheren Schlössern und massiven Sicherheitsverriegelungen auf. Dazu kommen verdeckt liegende Drehbänder und automatisch verriegelnde Mehrfachschlösser.

„Alle Mehrfachverriegelungen helfen allerdings nur, wenn auch abgeschlossen wird. Pflicht beim Türenkauf ist außerdem eine Einbruchhemmung mindestens nach der Klasse RC 2“, erklärt Tschorn.

Für noch mehr Sicherheit sorgen elektronische Helfer: So gibt es beispielsweise Zutrittskontrollen mittels Fingerprint-System, bei dem der zuvor gespeicherte Fingerabdruck den Schlüssel ersetzt sowie Systeme mit Fernbedienung oder Transponder. „Mit einer zusätzlichen Audio- und Videoüberwachung wird außerdem ein unvorsichtiges Türöffnen verhindert, das bei ungebetenem Besuch sehr unangenehm enden kann“, so Tschorn. Diese elektronischen Sicherheitsbauteile sind dank moderner Fertigungsmethoden heutzutage sehr klein und fügen sich dadurch unauffällig in die Optik der neuen Haustür ein.

Der Expertentipp:

„Wer relativ neue Fenster mit geringer Sicherheitsausstattung sein Eigen nennt, kann diese aufrüsten – bei Fenstern aus der Zeit vor 1995 empfiehlt sich hingegen der komplette Austausch. Beim Fachbetrieb gibt es Einbruch hemmende Beschläge, drehgehemmte Fenstergriffe und abschließbare Zusatzschlösser. Auch der Tausch der alten Isolierverglasung gegen Verbundsicherheitsglas ist eine Alternative.
Welche Maßnahmen sinnvoll sind, wissen die Mitarbeiter kriminalpolizeilicher Beratungsstellen. Es gibt auch geschulte Beamte der Polizei, die das Haus besichtigen und fachkundige Tipps geben können. Eine weitere Möglichkeit ist der Rat eines qualifizierten Fensterfachbetriebs. Hilfestellung bei der Auswahl des richtigen Betriebes bietet das RAL-Gütezeichen für Fenster, Haustüren, Fassaden, Wintergärten und deren fachgerechte Montage. Wer außerdem attraktive Förderprogramme und steuerlich absetzbare Handwerkerrechnungen nutzt, kann den Einbruchschutz kostengünstig erhöhen.“

[Quelle: VFF]